«Wer mitentscheidet, engagiert sich stärker», sagt Bruno S. Frey.

Von Dr. René Scheu
Lieber Herr Frey, wenn Sie auf den Schweizer Staat blicken – welche zwei Probleme sind aus Ihrer Sicht besonders akut und welche konkreten Lösungsvorschläge bietet sich hier an?

Zur Person

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Bruno S. Frey zählt zu den führenden und renommiertesten Ökonomen der Schweiz. Seine akademische Laufbahn umfasst bedeutende Positionen in der Wissenschaftsgemeinschaft. Er ist  ständiger Gastprofessor an der Universität Basel. Von 2013 bis 2015 bekleidete er die Position des Seniorprofessors für Volkswirtschaftslehre an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Davor, von 2010 bis 2013, war er als Distinguished Professor of Behavioural Science an der Warwick Business School der University of Warwick im Vereinigten Königreich tätig. An der Universität Zürich wirkte er von 1977 bis 2012 als Professor für Volkswirtschaftslehre. Seine akademischen Wurzeln liegen an der Universität Konstanz, wo er von 1970 bis 1977 ebenfalls den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre innehatte.

Und zweitens?

Ich sehe: Sie sprühen vor Ideen! Wenn Sie auf die Schweizer Wirtschaft blicken – welches sind die zwei Meinungen, die nicht stimmen, aber trotzdem ständig wiederholt werden?

Und die zweite Meinung?

Welche zentrale aktuelle Erkenntnis bietet uns die Politische Ökonomie für das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Politik?

Nur zu!

Sie sind Mitautor des einzigen Lehrbuchs zur Politischen Ökonomie mit Fokus auf die Schweiz. Gibt es spezifische Aspekte der Schweizer Politischen Ökonomie, von denen andere Länder lernen könnten?

Sie lehren und forschen seit über 50 Jahren – welche Erkenntnisse haben Sie am meisten ernüchtert?

Was ist Ihre grösste Hoffnung als Schweizer Bürger?

Und Ihre grösste Sorge?

Zu den wichtigen Vertretern der Politischen Ökonomie zählt der Nobelpreisträger James Buchanan. Dennoch führt die Disziplin heute an Universitäten eher ein Mauerblümchendasein. Warum eigentlich?