«Bei der Einkommensmobilität ist die Schweiz Spitze», sagt Melanie Häner-Müller.

Von Dr. Thomas M. Studer
Liebe Melanie, du forschst seit sieben Jahren zu den gesellschaftlichen Aufstiegschancen in der Schweiz. Was fasziniert dich so daran?

In den Medien werden oft die fehlenden wirtschaftlichen Aufstiegschancen hierzulande moniert. Fakt oder Mythos?

Zur Person

Dr. Melanie Häner-Müller leitet den Bereich Sozialpolitik und ist Bildungsverantwortliche des IWP. Sie ist in einem Fünfhundert-Seelendorf vor den Toren Berns aufgewachsen. In ihrer Forschung widmet sie sich den Schweizer Sozialwerken, insbesondere Fragen zur Altersvorsorge, Sozialhilfe und Prämienverbilligungen. Gleichzeitig erforscht sie die Ungleichheit und gesellschaftlichen Aufstiegsmöglichkeiten in der Schweiz. Ihre Forschungsergebnisse werden in renommierten Fachzeitschriften publiziert, stossen auf grosses öffentliches Interesse und werden von Publikumsmedien von NZZ bis «Migros Magazin» aufgenommen. Als Bildungsverantwortliche übernimmt sie die strategische Leitung zur Vermittlung ökonomischer Inhalte im Schulunterricht. Ausserdem ist sie als Dozentin an den Universitäten Luzern und Basel tätig. Seit März 2024 veröffentlicht sie monatliche Wirtschaftskolumnen in der NZZ am Sonntag.

Durchschnittsschülerin bei der Bildung, Musterschülerin beim Einkommen – wie ist das möglich?

«Ein entscheidender Faktor ist das duale Bildungssystem. Im internationalen Vergleich spielt es in der Schweiz eine vergleichsweise geringe Rolle, ob jemand einen Universitätsabschluss hat.»
Melanie Häner-Müller
Wie wird denn Chancengerechtigkeit gemessen? Über die Ähnlichkeit von Vater und Sohn?

Und zweitens?

«Es reicht nicht aus, mit dem goldenen Löffel im Mund geboren zu werden, um erfolgreich zu sein.»
Melanie Häner-Müller
Verrate es uns: Gibt es Schweizer Dynastien?

Liebe Melanie, und was wirst du in den kommenden sieben Jahren erforschen?